Liebe Gartenenthusiasten,

Das Gartenjahr schreitet voran. Inzwischen sind wir mitten im Hochsommer angekommen und die erste Rosenblüte ist schon vorbei. Ja, und wer kennt das nicht, mit der Arbeit im Garten entstehen Wünsche nach Veränderung und Ergänzung. Unseren Garten zähle ich eher zu den kleineren und da kommt dieses Buch vom Calwey Verlag -„Kleine Gärten – Ideen für 70 – 380 m2“ – gerade recht.
Autorin Konstanze Neubauer stellt hier die unterschiedlichsten Gärten vor, zusammen mit Pflanzplänen und den entsprechenden Konzepten. Abgerundet wir das alles mit jeder Menge Fotos mehrerer Fotografinnen und Fotografen. Alle gezeigten Gärten wurden von Fachleuten geplant und von Fachbetrieben ausgeführt.
Besonders die großflächigen Fotos in diesem Gartenratgeber haben mich beim Durchblättern beeindruckt. Ein wenig Hintergrundinformation gibt die Autorin auch, z.B. dass die Liebe zum Garten während der Corona-Pandemie noch gestiegen ist. Das ist sogar durch wissenschaftliche Studien bewiesen. Selbst die Gartenbauer und -planer haben das zu spüren bekommen, denn besonders in kleinen Gärten sind Ideen für Struktur und eine kluge Raumaufteilung vom Fachmann gefragt.

Doch nun genug der Theorie und ein paar Beispiele: Im Buch werden unterschiedliche Lösungen gezeigt, ob bei einem kleinen Dachgarten, einem Mitarbeitergarten im Hinterhof eines Unternehmens oder bei einem 100 m2 großen Garten in der Schweiz, der zum „Sunken Garden“ umgestaltet wurde. Bei den heutigen klimatischen Bedingungen ist ein Garten ohne Rasen mit formalen Pflanzbeeten eine interessante Lösung, so gesehen bei einem Reihenhausgarten im Umland von Wien. Besonders gut hat mir hier die Idee gefallen, den Sitzplatz in den Vorgarten zu verlagern.
In Düsseldorf ist in einem Innenhof ein Garten auf kleinstem Raum entstanden, der durch Höhenstaffelung größer wirkt und erstaunlich viele Funktionen erfüllt.
In Franken schufen Landschaftsarchitekten mit Spiegeln, Bambus an der Garagenwand, einem Wasserspiel und mit einheitlichen Materialien einen hellen und einladenden Gartenraum.
Wer einen Garten mit Blick auf die Zugspitze hat, kann sich freuen, wenn die Planer nicht nur den Nutzraum des Gartens erweitern, sondern auch den Blick auf diese bekannte Erhebung in Szene setzen.
Doch nicht nur formal gestaltete Gärten zeigt die Autorin, sondern auch einen romantischen Garten mit mediterranem Flair in Düsseldorf. Gleichzeitig haben die Gartenplaner hier ein 200 m2 großes lang gestrecktes Areal mit einigen Tricks optisch verbreitert.
Einen wunderschönen Eingangsbereich haben Gartenarchitekten im dörflicher Umgebung in einem Landgarten im Kanton Zürich geschaffen, inklusive Sitztruhe und japanischem Ahorn.
Wer’s geradliniger mag, findet vielleicht Gefallen an einem Garten, der zu einem Hamburger Stadthaus gehört.
Besondere Lichteffekte erzielt ein meditativ anmutender Stadtgarten in Düsseldorf, der einst ein grauer Hinterhof war.

Das ist nur ein kleiner Auszug aus den Ideen im Buch. Der Autorin ist es gelungen, unterschiedliche Gärten zu zeigen, die von Gartenplanern mit individueller Handschrift gestaltet wurden. Sie alle zeichnet aus, dass sie den Wünschen ihrer Auftraggeber entsprochen haben ohne dabei das Umfeld und die Landschaft außer Acht zu lassen.
Ob „Großstadtgartenglück“ oder „Sprungbrett in den Himmel“, das sind keine Gärten von der Stange, die Konstanze Neubauer hier beschreibt. Auch wenn meine Vorliebe besonders den romantischen Gärten gehört, haben mich doch auch die formalen und geradlinigen kleinen Refugien begeistert. Ich werden wohl noch einige Zeit brauchen, bis ich das ganze Buch Seite für Seite durchgelesen habe.
Am Ende des Buches findet der interessierte Leser übrigens noch ein Verzeichnis von Landschaftsarchitekten, Gartenarchitekten und Gartenbauern, ebenso wie einen Überblick zu ausführenden Unternehmen.
Das Buch ist im Cawley Verlag erschienen und alle Beispielgärten sind dem Buch „Gärten des Jahres“ entnommen, ebenfalls bei Callwey erschienen.
Ich wünsche euch noch einen schönen Sommer mit vielfältigen Gartenideen!
Herzlichst
Gisela Tanner