Liebe Gartenenthusiasten,

wer die englische Gartenkunst bewundert und sich von ihr inspirieren lässt, interessiert sich bestimmt auch für die britische Lebensart. Da gerade die Weihnachtszeit vor der Tür steht, möchte ich euch deshalb das Buch „British Christmas“ von Heide Christiansen vorstellen – Rezepte, Ideen und Geschichten.

In meinem Gartenblog habe ich schon mehrere Bücher der Autorin besprochen und war gespannt, wie sie dieses Thema zusammen mit dem Callwey Verlag umgesetzt hat. Beim ersten Durchblättern blieb mein Blick direkt an den vielen Fotos im Buch hängen, ganz gleich ob es sich um Landschaften, weihnachtliche Dekorationen oder Speisen und Tischkultur handelte. 

Was wir an der britischen Lebensart so mögen, werde um Weihnachten herum noch schöner, so die Heide Christiansen im Vorwort. Ein Beispiel dafür sei London, das um die Weihnachtszeit ein wahres Lichtermeer sei und  auch die weihnachtlichen Traditionen des Königshauses seien von allgemeinem Interesse.

Gemütlich wird es aber in England nicht erst im Winter, sondern schon im Herbst, und das nicht nur in den Pubs. Wenn die Kaminfeuer brennen kommt das typisch britische Ambiente besonders zur Geltung, und man liebt auf der Insel florale Blumenmuster genauso wie üppigen Blumenschmuck. Das freut uns Gartenfreunde doch, oder? Diese Jahreszeit ist auch ein Quell für mythische Geschichten. Da wärmt man sich doch am besten von Innen, ob mit einer Kartoffelsuppe oder zum Nachmittagstee, zu dem Queen Elisabeth übrigens gerne pikante Sandwiches aß. 

Das Erntedankfest  wird schon im September traditionell, aber auch mit lustigen Komponenten gefeiert. Dazu gibt‘s ein farbenfrohes Foto im Buch und jede Menge Rezepte, z. B. für verschiedene Kürbissuppen, ein schottisches Wildgericht oder Cornish Pasties. Passend dazu sind die Anregungen für die Herbstdeko „Into the Blue“.

Doch der Winter lässt nicht lange auf sich warten, da braucht selbst der Hund einen warmen Pullover. Gern trifft man sich im „tee room“ auf einen „cream tee“ mit Scones und das winterliche Dekorieren kann beginnen, z.B. mit einer Girlande auf dem Kaminsims.  Besonders schön sind die Fotos von Cotswolds im Winter. Die Engländer legen besonderen Wert auf die Erhaltung dieser Gegend, die sowohl durch die Landschaft wie auch durch die besondere Bauweise der Häuser beeindruckt.

Kamine spielen in England überhaupt eine besondere Rolle und werden gern reich verziert und dekoriert. Am knisternden Kaminfeuer lässt man sich dann auch gern Pies  – Teigtaschen in unterschiedlichen Formen mit  variantenreichen Füllungen – schmecken. Natürlich gibt‘s auch dazu die passenden Rezepte im Buch.

Gemütlichkeit wird auf den zahlreichen britischen Weihnachtsmärkten groß geschrieben, man trifft sich und trinkt „hot spiced cider“. Besonders beliebt ist der Weihnachtsmarkt im Covent Garden in London. 

Wusstet ihr übrigens, dass die Briten die Tradition des Adventskalenders von Deutschland übernommen haben? Man lernt nie aus. Ein ganzes Kapitel ist den „Christmas Lights“ in London gewidmet. Das ist ja wirklich eine Pracht und die Fotos machen Lust, die Stadt in der Weihnachtszeit zu besuchen und dann zur „TeaTime“ in ein besonderes Hotel einzukehren. (Tipps gibt‘s im Buch.)

Im nächsten Kapitel wird‘s festlich – Weihnachten „very british“. Antiquitäten stellt man nicht nur zu Weihnachten in die Wohnung, aber sie kommen dann besonders gut zur Geltung. Dekoriert wird klassisch in rot grün, manchmal auch in Weiß, Grün und Gold und anderen Farben. Das gemeinsame Backen  ist in Familien schon vor dem Fest beliebt und hebt die Weihnachtsstimmung.  Da kommt besonders gern der „Christmas Cake“ auf den Tisch, aber auch Dattel-Scones mit Cheddar sind beliebt.

Achtung, jetzt wird‘s kalorienreich, es geht um Klassiker fürs Weihnachtsmenü. Dazu gehören Truthahn, Lachs Wellington – vielleicht mit Brandy-Butter – und zum Nachtisch vielleicht einen „Orange Christmas Pudding“. Bei den Drinks lernen wir die Vorlieben der Royal Family kennen. 

Eine schöne Tradition ist der Boxing Day am 26. Dezember, an dem zur Familie noch Freunde und Nachbarn hinzukommen, typisch ist an diesem Tag das Resteessen. Auch dazu gibt‘s im Buch Rezepte. Ja, und was wäre ein Weihnachtsbuch mit dem Titel „Very British“, ohne die königliche Familie zu besuchen. Wir erfahren Historisches und Aktuelles zu den weihnachtlichen Bräuchen im Königshaus.

Zum Schluss gibt‘s noch Inspirationen für den Jahreswechsel – natürlich im englischen Stil – und ein paar Tipps für Orte in Great Britain,  in denen man sich nach dem Weihnachtstrubel erholen kann. 

„British Christmas“ ist ein inspirierendes und unterhaltsames Buch mit einer  Mischung aus Informationen und Geschichten, typischen Rezepten, Dekorationsideen und wunderschönen Bildern. Es ist die richtige Lektüre für alle, die ein stilvolles Weihnachtsfest verbringen oder einfach nur in einem hochwertigen Buch stöbern wollen. 

Habt eine schöne Vorweihnachtszeit!

Herzlichst

Gisela Tanner