Liebe Gartenenthusiasten,

habt ihr vielleicht in nächster Zeit vor, euch von den englischen Gärten verzaubern zu lassen, dann habe ich eine Empfehlung für euch. In der Neuauflage des Buches „Romantische Gartenreisen in England“ vom Callwey Verlag werden nicht nur Gärten in den unterschiedlichsten Regionen Englands vorgestellt, sondern Autorin Anja Birne gibt auch umfangreiche Tipps zu Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Gärten, stellt bekannte Persönlichkeiten vor und gewährt einen Blick auf die junge Gartenszene des Landes. Also beste Aussichten, dass Neueinsteiger die englische Gartenwelt kennenlernen und passionierte Liebhaber ihr Wissen erweitern können.

Wie von der bekannten Gartenbuchautorin gewohnt, bringt sie uns schon im Vorwort die Besonderheiten des englischen Gärtnerns näher. Sie lobt das hohe Ansehen der Gartenkultur und das Engagement für den Erhalt von historischen Gärten, Gebäuden und Landschaften durch verschiedene Organisationen in England. Dabei kann sie sich auf ihre Erfahrungen stützen, die sie auf ihren Gartenreisen zwischen 1994 und 2024 gesammelt hat.

Insgesamt elf Regionen stellt Anja Birne in ihrem Buch vor:

• Kent und East Sussex
• East und West Sussex
• London
• Hampshire
• Somerset
• Cornwall
• Cotswolds
• Essex und Cambridgeshire
• Suffolk
• Norfolk
• Lake Distrikt

Für das besondere englische Gartengefühl hält die Autorin noch ausgewählte Rezepte bereit und gibt im Serviceteil ausführliche Informationen.

In London z.B. lernen wir das Museum für Gartengeschichte kennen. Es wurde umfangreich saniert und im Frühjahr 2017 neu eröffnet. Der Besucher kann dort nicht nur unterschiedliche Ausstellungen betrachten, sondern auch einen zeitgenössischen Innenhofgarten des bekannten englischen Gartendesigners Dan Pearson kennenlernen.
Eine Oase mitten in der Stadt ist der Chelsea Physics Garden. Anja Birne schwärmt von ihm als Ort zwischen hohen Mauern und alten Bäumen mit duftenden Kräutern, der zugleich beruhigend und inspirierend wirkt. Sehenswert ist auch die „Living Wall“ an einem Londoner Hotel mitten in der Stadt, gestaltet vom Pflanzenkünstler Patrick Blanc.
Ja, und was wäre die Stadt ohne den Kew Garden, Londons bekanntem botanischen Garten – Royal Botanic Gardens – mit der größten Pflanzensammlung der Welt? Genauso widmet Anja Birne der in aller Welt bekannten Chelsea Flower Show einen Abschnitt.
Aber es gibt sie auch, die kleinen feinen etwas versteckten Gartenerlebnisse in London, z.B. in einem Innenhofgarten nahe dem Piccadilly Circus. Im Keeper’s House gibt’s einen Minigarten mit Cocktail-Bar.
Kennt ihr schon den „Robin Hood der Blumenbeete“? Unter dem Titel „Londons junge Gartenszene“ erfahrt ihr, was es in London mit der „Guerilla Gartenszene“ auf sich hat. Zum Schluss des Kapitels „London“ gibt es noch Reisetipps und Wissenswertes.

London ist nur ein Beispiel für die unterschiedlichen Gartenregionen, die im Buch beschrieben werden. Auch die übrigen Kapitel zeigen, dass dieser Bildband viel mehr ist als ein traditioneller Gartenführer. Für das genussvolle Lesen sorgen nicht nur die inspirierenden Fotos, sondern auch das Kapitel mit Rezepten für den Afternoon Tee mit Freunden. Schon die verführerischen Abbildungen sind sehenswert. Verschiedene Cakes und Brownies können genauso nachgebacken werden wie die Scones für den Cream Tea. Wer es herzhafter mag, kann sich auch bei den unterschiedlichen Sandwiches bedienen.

Ganz zum Schluss – last but not least – gibt die Autorin im ausführlichen Serviceteil weitere Informationen zu den einzelnen Regionen. Internetadressen der beschriebenen und weiterer Gärten geben dem Leser die Möglichkeit, sich noch ausführlicher zu informieren. Außerdem sind Reise- und Shoppingtipps sowie Hinweise zu ausgewählten Gastlichkeiten in diesem Teil enthalten.

Obwohl ich schon viel Literatur über englische Gärten gelesen habe, ist dieses Buch etwas Besonderes. Das liegt nicht nur an der hochwertigen Gestaltung und an den ansprechenden Fotos. Die Autorin hat dank ihrer umfangreichen Erfahrungen und gründlichen Recherchen ein sehr informatives Gartenbuch vorgelegt, das den Leser gleichzeitig emotional anspricht. So kann man nur schreiben, wenn man die englische Gartenkunst liebt.

Bis es wieder soweit ist und wir unsere Gärten genießen können, wünsche ich euch noch eine schöne Zeit!

Herzlichst

Gisela Tanner