Stauden im Garten – eine Buchbesprechung

Liebe Gartenenthusiasten,

gleich beim Aufschlagen des Buches fiel mir das großflächige Foto von einem Sitzplatz mitten im blühenden Garten auf, keine schweren Betoneinfassungen, keine weitläufige Bodenversiegelung, einfach nur Blumen und Grün ringsherum. So stelle ich mit einen lebendigen Garten vor.

Ich finde es in diesen bewegten Zeiten besonders wichtig, auch die schönen Dinge um uns herum wahrzunehmen. Mir hilft dabei immer ein Streifzug durch unseren Garten, ganz gleich zu welcher Jahreszeit. Besonders reizvoll ist das natürlich, wenn alles blüht und erfahrene Gartenliebhaber wissen, dass dazu besonders Stauden beitragen können. 

Als ich dann kürzlich auch noch erfahren habe, dass das Buch „ Stauden im Garten“  von Callwey mit einem 1. Platz im Wettbewerb „Bücher des Jahres“ (STIHL Sonderpreis) ausgezeichnet wurde, wollte ich es  unbedingt genauer kennenlernen. Drei Autoren und die „Gesellschaft der Staudenfreunde e.V.“ haben daran gearbeitet und den Untertitel „Gestaltungsideen für immerblühende Beete“ vergeben:

Landschaftsarchitektin Bettine Rehm-Wolters ist Gartenjournalistin und war langjährige Redakteurin bei „ Mein schöner Garten“. Markus Zeiler ist langjähriger Parkleiter auf der Insel Mainau und Dr. Folko Kuhlmann arbeitete u.a. im bekannten Londoner Kew Garden, ist jetzt als Autor tätig und ist bzw. war Chefredakteur verschiedener Gartenzeitschriften. Die „Gesellschaft der Staudenfreunde e.V.“ als eine der größten Pflanzenliebhabergesellschaften Europas vereint Mitglieder aus mehreren europäischen Ländern. 

Wie vom Herausgeber Callwey gewohnt, ist das Buch großformatig und aufwändig gestaltet.  Der Untertitel „ Gestaltungsideen für immerblühende Beete“  verrät, dass es viele praxisnahe Tipps gibt. Die Themen sind u.a. „Die große Welt der Stauden“, „Gestalten mit Stauden“, „Beete kunstvoll gestalten“ und „Stauden pflanzen und pflegen“.

Schon im Vorwort weist Autor Folko Kuhlmann auf die Vielfalt der Stauden hin und empfiehlt, sie mit Sträuchern, Gräsern, Farnen und ausgesäten Sommerblumen zu kombinieren. So sollen vom Frühjahr bis zum Herbst  attraktive Gartenbilder entstehen, die Menschen und Tieren zugleich nutzen. Stauden seien dabei wegen ihrer Vielfalt von besonderer Bedeutung. Es gibt sie für die unterschiedlichsten Standortbedingungen. Artenreiche Staudenbeete können frei von Schadstoffen gestaltet und erhalten werden und seien dabei pflegeleichter als Rasenflächen.

Kapitel 1 – die große Welt der Stauden

In diesem Kapitel stellt sich die Gesellschaft der Staudenfreunde vor und der Leser erfährt, warum er sich sein Staudenbeet wie ein Theater mit Haupt- und Nebendarstellern vorstellen kann. Es geht um Leit-, Begleit- und Füllstauden mit konkreten Beispielen und vielen Fotos. Die Insel Mainau wird genauso thematisiert wie Karl Foerster, bekannter Vordenker moderner Gärten.

Kapitel 2 – Gestalten mit Stauden

Wie man Büten- und Blattfarben, aber auch Wuchs- und Blattformen für ein wirkungsvolles Staudenbeet nutzen kann, wird in diesem Kapitel anschaulich gezeigt. Die Fotos von den Beeten mit unterschiedlichsten Pflanzenkombinationen gefallen mir besonders gut, ganz gleich ob „Ton in Ton“ oder in Komplementärfarben. Lesenswert ist auch der Beitrag über „Herzblutgärtnerin“ Anja Maubach. Dass ein Beet mit verblühten Pflanzen eine bemerkenswerte Wirkung erzielt, zeigt eine Aufnahme mit den Schattenpflanzen Wolfsmilch, Aronstab, Lenzrose und Elfenblume.

Kapitel 3 – Beete kunstvoll gestalten 

Ganz gleich ob klassisch, verspielt oder modern, in diesem Kapitel findet wohl jeder den passenden Stiel für seine Beetgestaltung. Schließlich bilden schöne Pflanzen allein noch kein ansehnliches Beet, erst die Kombination und die Verteilung der Pflanzen bestimmen die Wirkung. Was steckt hinter dem  Leitstaudenprinzip oder einer Mosaikpflanzung? Warum sind Rhythmus, Wiederholungen und Höhenstaffelungen so wichtig? Alles Fragen, die in diesem Kapitel beantwortet werden, natürlich wieder mit begleitenden Fotos. Ob ein natürliches Beet mit Stauden, Gräsern und Sommerblumen oder ein gelbes Sommerbeet u.a. mit Färberkamille,  Inkalilie, Fackellilie, alles hat seinen Reiz. Wie wär‘s mit einem  Cottage- oder Kiesgarten, es gibt so viele Möglichkeiten, und für mich ganz neu, der New German Garden Style.

Kapitel 4 – Stauden pflanzen und pflegen

Zum Kauf hochwertiger Pflanzen bis hin zur Bodenvorbereitung und zur richtigen Pflanzzeit gibt es im Buch Informationen, genauso wie zur Staudenpflege, -vermehrung und zum Winterschutz. Übrigens, wer hätte schon gedacht, dass man den meist ungeliebten Giersch auch als Bodendecker einsetzen kann?  Krankheiten und Schädlingen wird auch ein Beitrag gewidmet und zum Schluss gibt es noch wichtige Adressen, z.B. von spezialisierten Staudengärtnereien in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 

Spannend ist es, die Geschichte  der  Stauden im Garten kennenzulernen. Nicht nur Karl Foerster, auch andere Staudenpioniere, Gartendesigner und Gärtner werden vorgestellt. Ich habe in diesem Buch viele Pflanzen gefunden, die schon in unserem Garten wachsen, aber auch viel Neues entdeckt und kann es jedem empfehlen, der noch mehr Freude an seinem Garten haben möchte. Wo findet man sonst schon so viel geballtes Staudenwissen, und eine Augenweide ist dieses Buch auf jeden Fall!

In diesem Sinne wünsche ich euch einen blühenden Garten und eine genussvolle Frühlingszeit!

Herzlichst

Gisela

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für die schöne Buchbesprechung – ich habe beim Lesen gleich wieder Lust bekommen, meine Staudenbeete neu zu planen. Besonders spannend fand ich den Abschnitt über die Standortwahl. Passend dazu habe ich mich kürzlich mit dem Thema beschäftigt, wie man Stauden im Herbst pflanzen kann und worauf man achten sollte – eine tolle Ergänzung zum Buch, wie ich finde.

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    • Es freut mich, dass meine Buchbesprechung inspirierend war! Was wäre ein Garten ohne Stauden, sie sind langlebig, nachhaltig und das I-Tüpfelchen im Garten. Ein sehr interessanter Artikel zum Thema Herbstpflanzung, ich wünsche weiterhin viel Freude beim Gärtnern und beim Stöbern in meinem Gartentagebuch.

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