Buchmesse in Leipzig – eine ganz persönliche Nachlese

Liebe Gartenenthusiasten,

wer schon lange hier mitliest, der weiß, dass ich nicht nur ein großer Gartenfan bin, sondern auch sehr viel und gerne lese. Deshalb gehört ein Besuch der Leipziger Buchmesse für meinen Mann und mich schon seit vielen Jahren zu unseren festen Terminen.  In diesem Jahr war ich überrascht von der  großen Anzahl an Besuchern schon am Eröffnungstag, darunter viele junge Leute, die nicht nur wegen der Manga-Comic-Con gekommen waren. Fünf Messehallen waren prall gefüllt mit vielfältigen Angeboten und wir hätten in jeder Messehalle einen ganzen Tag verbringen können.

Gleich zu Beginn unseres Besuches hatte ich einen besonderen Moment bei der Eröffnung des Norwegen-Standes. (Norwegen ist in diesem Jahr Gastland.) War doch tatsächlich  der norwegische Schriftsteller Karl Ove Knausgart anwesend, von dem ich schon so viele Bücher gelesen habe. Glücklicherweise lag sein neues Buch zum Kauf bereit und ich konnte ein Autogram von ihm ergattern, wie schön!

Auch die bekannte Schriftstellerin Maja Lunde stand für Autogramme bereit. Ja, und so gastfreundlich  wie wir das Land auf unseren Reisen kennengelernt haben, so erlebten wir es auch am Messestand, kleine Snacks und Getränke wurden herumgereicht und dazu noch ein Kartenspiel mit Zitaten norwegischer Schriftsteller. Die Idee dazu, das jeweilige Zitat soll dazu anregen, mit seinen Spielpartnern ins Gespräch zu kommen, und natürlich gab es am Messestand auch viele Bücher zu sehen.

Nach neuen Gartenbüchern habe ich selbstverständlich auch Ausschau gehalten, und da gab es so einiges zu entdecken. Vielfältig war wieder das Angebot vom Ökobuch Verlag aus Rastede nahe Oldenburg, der u.a. ein umfangreiches Sortiment an praxis- und nachhaltig orientierten Gartenbüchern anbietet. Auch ein Buch mit Anleitungen zum Bier Brauen zu Hause war dabei.

Überhaupt scheinen Gartenthemen bei den Verlagen im Trend zu liegen, so auch beim Gerstenberg Verlag.

Besonders habe ich mich gefreut, dass Björn Kroner wieder seine floristischen Werke in einem Buch – Titel „Blumen Glanz und Tafelfreuden“ – verewigt hat, erschienen beim Prestel Verlag. Das werde ich mir mal genauer anschauen.

Besucher der Leipziger Messe wissen, dass es schwer ist, den Tag zu planen. Immer wieder warten Überraschungen an den Messeständen. So hielten wir im „Wiener Caféhaus“ inne, um einer Buchvorstellung mit Erika Pluhar zu lauschen. Sie stellte ihr Werk „Spät aber doch“ vor, eine Liebesgeschichte von Menschen im Alter der Autorin. Es war eine beeindruckende Lesung mit dieser charismatischen Frau und ihrer Sicht auf die Welt und das Altern. 

Was uns auch immer wieder in den Bann zieht, ist der Stand der Stiftung Buchkunst mit den „schönsten Büchern der Welt“. Gleich an der Auslage oder an den bereitgestellten Tischen und Bänken vertieften sich die Besucher in die ausgestellten Werke. In diesem Jahr haben lt. Information der Leipziger Buchmesse mehr als 30 Länder mit knapp 600 Buchtiteln am Wettbewerb teilgenommen. Vierzehn Werke wurden prämiert. 

Für die Kinderbuchverlage hatten wir leider nicht mehr viel Zeit, sehr wichtig fand ich aber ein Buch aus der „Was ist Was“ Reihe vom Tessloff Verlag zum Thema „Demokratie“. Es ist doch heute mehr denn je nötig, auf die Bedeutung dieser Staatsform hinzuweisen.

Glücklicherweise hatten wir nach dem Stöbern  in so viel Büchern die Möglichkeit, uns am Stand der heimischen Hallelounge mit einem heißen Kaffee zu stärken und dann mit neuem Elan einen  Blick auf Verlage unserer Region wie dem Mitteldeutschen Verlag oder dem Verlag Janos Stekovics mit seinem neuen Buch über den Wörlitzer Park zu werfen.

***

Einen historischen Exkurs gab es am Messestand des Mainzer Gutenbergmuseums. Wann kann man schon einmal erleben, wie zu Gutenbergs Zeiten eine farbige Bibelseite gedruckt wurde. 

Neulich fragte mich ein Bekannter, warum wir nicht einfach in eine Buchhandlung gehen, wenn wir Bücher anschauen wollen. Nun, da kann ich nur sagen, er hat noch nie die Atmosphäre einer Buchmesse erlebt, die liebevoll gestalteten Messestände von großen und kleinen Verlagen, die vielen Buchlesungen und die bekannten Autoren, die einem über den Weg laufen. Ich war schon zu vielen Buchmessen in Leipzig, aber noch nie habe ich so einen Andrang schon am ersten Messetag erlebt. Das stimmt mich optimistisch.

Es ist doch erfreulich, dass das Interesse an Büchern noch immer so ausgeprägt ist, ja sogar zunimmt! Wie die Leipziger Messe informiert, kamen in diesem Jahr 296.000 Besucher zur Messe,  das sind 13000 mehr als im letzten Jahr. Es gab 2.040 Aussteller aus 45 Ländern. Da freue ich mich doch schon auf die Buchmesse im März 2026.

Habt eine schöne Frühlingszeit

Herzlichst

Gisela Tanner

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..