Liebe Gartenenthusiasten,

noch ist genug im Garten zu tun, aber bald wird es etwas ruhiger und dann kommt die beste Zeit um in Gartenbüchern zu stöbern. Ich hab da ein besonderes Buch für euch.

Autor Karl Ploberger erkennt bei der Gartengestaltung einen Trend, der auch mich sehr erfreut: Pools werden durch Schwimmteiche ersetzt, Thujahecken weichen zugunsten von Wildsträucherhecken und die Wege im Garten werden naturnaher. Gärten sind im Moment einfach „ hip“, meint Ploberger im Vorwort zum Buch.

Ja, es ist wieder soweit, hier in meinem Blog geht es um das Buch „Gärten des Jahres“, das jährlich beim Callwey Verlag erscheint. Für das Jahr 2023 haben es  Konstanze Neubauer und Karl Ploberger verfasst. Konstanze Neubauer ist eine altbewährte Autorin in Sachen Gärten des Jahres und Autor Karl Ploberger ist im österreichischen Rundfunk und Fernsehen als Biogärtner bekannt. Die Fotos zum Buch haben verschiedene Fotografen beigesteuert.

Der aufwändige Band verspricht „einen einzigartigen Überblick über die schönsten Privatgärten im deutschsprachigen Raum.“ Die Vorschläge zu den Gärten konnten die Gartengestalter selbst einreichen. Eine Jury, die aus Vertretern des BDLA, des BGL*),  bekannter Gartenzeitschriften,  Vertretern anderer Institutionen  und auch aus Autoren bestand, wählte insgesamt 50 Gärten aus und prämierte diese.

Natürlich kann ich hier nur einige Beispiele aufzählen:

So beeindruckte mich ein Dachgarten in Berlin, der von einem Potsdamer Gartengestaltungsteam geplant und realisiert wurde. Dank extensiv begrünter Dachflächen, bepflanzter Gefäße, begehbarer Flächen und Platz zum Entspannen ist ein harmonischer Dachgarten mitten in Berlin entstanden.

Erfreulich ist auch, dass die Gartenprofis immer mehr naturnahe Gärten planen, so auch am Niederrhein. Ein Team um Experte Konrad Bitters hat den Garten rund um einen alten Bauernhof, umgeben von natürlicher Landschaft, eindrucksvoll gestaltet. Oberfächen wurden so wenig wie möglich versiegelt, unterschiedliche Lebensräume für Insekten sind entstanden und ein Hausbaum bildet das Zentrum des Gartens.

Alexandra Lehne, bekannt auch als „Fernsehgärtnerin“, hat in Bayern in einem wasserreichen Garten sämtliche Rasenflächen entfernt und dafür Staudenbeete geplant. So entstanden spannende Gartenräume.

Auch in Wien ist ein Dachgarten zu bestaunen. Diesmal geplant als Gemeinschaftsgarten in einem Mehrfamilienhaus, in dem die Bewohner gemeinsam gärtnern, sich aber auch entspannen können. Selbst an der Planung des Dachgartens waren die Bewohner beteiligt.

In der Stadt Stolberg in der Eifel ist ein Hanggarten entstanden, der den Blick auf die wunderschöne Burg freigibt. Wie reizvoll dieser „Wassergarten“ mit Ausblick wirkt, zeigt  besonders ein Foto von Ferdinand Graf Luckner. In diesem Zusammenhang noch einmal ein Hoch auf die Fotografen, die einen besonderen Anteil an der Ausstrahlungskraft  dieses umfangreichen Buches haben! Die vielen ganzseitigen Fotos geben einen sehr emotionalen Einblick in die ausgewählten Gärten.

Eingegangen sind die Autoren auch auf die „Lösungen des Jahres 2023“, die von der Jury ausgewählt wurden. Dazu gehören ein webbasiertes Tool für die Gartengestaltung,  ein  Bewässerungssystem mit Stil, besondere Terrassendielen, ein Gartenhaus und eine Fass-Sauna.

Ich konnte euch hier nur einen kleinen Einblick in die  „Gärten des Jahres 2023“ geben. Im Buch sind noch viele anregende und besondere Beispiele aufgezählt, ein Eldorado für Gartenliebhaber. Die Jury hatte es bestimmt nicht leicht, zwischen den vielen unterschiedlichen und einzigartigen Projekten auszuwählen. Ich freue mich schon auf lange Winter- und Herbstabende, an denen ich noch einmal ausgiebig im Buch stöbern kann.

Bis dahin genießt euren Herbstgarten!

Herzlichst

Gisela

*) BGL=Bundesverband Garten-, Landschafts und Sportplatzbau e. V.