Liebe Gartenenthusiasten,

ging es euch auch so? Die kurzzeitige  angenehme Witterung Mitte Februar war doch sehr verführerisch und ich musste mich schon bremsen, um nicht gleich den gesamten Garten umzukrempeln. Glücklicherweise erinnerte mich beim Besuch unserer regionalen Baumschule ein freundlicher Mitarbeiter, dass wir ja erst im Februar seien und um diese Zeit meistens noch Schnee liegt. Also habe ich meinen Tatendrang etwas gebremst und erst einmal im Internet nachgeschaut, welche Arbeiten man jetzt schon erledigen kann. Schließlich soll ja der Winterschutz, den ich im Herbst mühevoll bei einigen Pflanzen angebracht habe, nicht umsonst gewesen sein. 

In einem waren sich die Spezialisten im Netz einig, Gräser, Sommerflieder (Archivfoto) und Hortensien vertragen jetzt schon einen Rückschnitt. Bei Gräsern ist es sogar wichtig, da man zu einem späteren Zeitpunkt die frischen Triebe mit abschneidet. Der Sommerflieder sieht jetzt recht karg aus, aber aus Erfahrung weiß ich, je rigoroser man beim Schnitt vorgeht, desto besser treibt er wieder aus. Bei den Hortensien halte ich mich an die Regel bei Bauernhortensien nur die Blüte abzuschneiden und Schneeballhortensien bis auf 30 cm über den Boden zurückzuschneiden. Das gilt auch für Rispenhortensien. Dann werden sie im Sommer hoffentlich wieder so schön blühen. (Archivfoto)

Das Schnittgut lasse ich noch ein wenig liegen um die Insekten nicht zu stören. Ich habe in den letzten Tagen mehrere Marienkäfer entdeckt. Die ersten Blüten von Winterlingen, Schneeglöckchen und  Krokussen werden bereits fleißig von den Insekten angeflogen.

Wenn das Schnittgut noch ein wenig gelegen hat, kommt mein lieber Mann mit seinem Gartenhäcksler ins Spiel. Ich habe, nachdem er sein Werk getan hat, wieder jede Menge Material zum Mulchen unserer Beete zur Verfügung. Achtet ihr auch darauf, soviel Gartenmaterial wie möglich wiederzuverwenden?

Den Mulch aus unserem  gehäckselten Weihnachtsbaum verteile ich übrigens genauso wie getrockneten Kaffeesatz auf Heidelbeeren, Rhododendren und Azaleen.

Zugegeben, noch sieht der Garten trotz der Frühblüher wie dieser Lenzrose an manchen Ecken etwas trostlos aus, besonders wenn die Sonne nicht scheint. Aber jeden Tag entdecke ich Neues. Die ersten Taglilien lassen schon ihre Triebe blicken, genauso wie die „Fette Henne“, Tulpen und andere Zwiebelgewächse. Auch die Magnolien haben schon pralle Knospen. 

Mal sehn, wann die Primeln in den Beeten ihre ersten Blüten zeigen. Es werden in jedem Jahr mehr, denn ich pflanze alles, was ich in Töpfen geschenkt bekommen oder selbst erworben habe, in den Garten. 

Noch blühen die Primeln nur in den Körben in unserem Eingangsbereich. Dafür leuchtet die Zaubernuss im Vorgarten schon im ersten Jahr kräftig gelb und ich freue mich, wenn Vorübergehende  stehen bleiben um sie genauer anzuschauen.

Alles, was wir jetzt aussäen, landet auf dem sonnigen  Fensterbrett in unserem Wohnzimmer. Bisher waren es aber nur Peperonisamen, die mein Mann aus der vorigen Ernte gewonnen hat. Als nächstes werde ich in unser gut vorbereitetes Hochbeet, für das wir einen Frühbeetaufsatz haben, Salat pflanzen sowie Kresse und Radieschen aussäen. Ein größeres Projekt ist das Pflanzen einer Felsenbirne. Wir haben uns für eine säulenförmige Sorte entschieden.

Ja, und solange die Farbe im Garten fehlt, holen wir uns den Frühling ins Haus. 

Es gibt noch viel zu tun im Garten, die Obstbäume sind schon beschnitten und die Beete zum größten Teil abgeräumt. Anfang März werde ich den Lavendel zurückschneiden und die restlichen Beete abräumen. Mit dem Rosenschnitt warte ich wie in jedem Jahr noch bis die Forsythien blühen. Das wird auch noch einmal ein Stück Arbeit bei der Vielzahl von Rosen. Mal sehn wie oft ich in diesem Jahr meinen Vorsatz breche, keine neuen Rosen mehr für den Garten zu kaufen.

Glücklicherweise habe ich schon jetzt dank der Frühblüher in zahlreichen Töpfen, Kübel und Körben genug Farbkleckse im Garten. Ich bin gespannt auf die kommende Gartensaison, es sieht doch in jedem Jahr etwas anders aus.

Ich weiß, der Regen tut dem Garten und der Natur gut, aber ein wenig Sonnenschein wäre auch wieder einmal schön.

In diesem Sinne seid herzlich gegrüßt 

Eure Gisela