Jeder Hobbygärtner freut sich, wenn es im Garten grünt und blüht. Doch was tut er dafür? Vielleicht ab und zu ein wenig Fertigdünger oder Kompost zusetzen, aber das war’s dann oft schon mit der Bodenverbesserung. Aber geht da nicht noch mehr? Autorin
bietet dem Leser an, ein Gartenversteher zu werden, 250 wohlgestaltete Buchseiten stellt sie dafür zur Verfügung. Bei der Entstehung des Buches unterstützten sie als künstlerische Leiterin und als Fotografin. Ihnen allen ist die Liebe zum Gärtnern gemeinsam.Um das Thema wissenschaftlich zu untermauern, holten sie sich sogar noch Hilfe von einem Agrarwissenschaftler. Doch keine Angst, herausgekommen ist kein wissenschaftliches Werk, durch das man sich mühsam arbeiten muss, sondern ein anschauliches und unterhaltsames Buch.
Die wichtige Botschaft darin ist für mich, dass nicht nur teure Dünger aus dem Gartencenterregal den Garten zu einem üppigen Wachstum bringen, vieles kann man auch selbst herstellen oder aus Ställen und von anderen Orten holen.
Die Autorin selbst sagt, dass alle Beteiligten bemüht waren, das Thema, das auch mal mit Gestank und Ekel zu tun haben kann, so aufzuarbeiten, dass dem interessierten Leser beim Durchblätter nicht der Appetit vergeht. Zahlreiche Fotos und Illustrationen sorgen für ein ausgesprochenes Lesevergnügen, genau wie die anschauliche Darstellung der einzelnen Themen.
Die biologischen Grundlagen wie der Kreislauf der Pflanzen, die Fotosynthese und die Bedeutung des Wassers bringt uns die Autorin genauso in einem kurzen Abschnitt nahe wie die Bedeutung der Winterruhe. Der Boden ist ohne Zweifel der Hauptakteur für einen gesunden Garten. Doch wer kennt schon seinen PH-Wert oder hat sich mit der Bodenstruktur beschäftigt? Hilfreich finde ich die Tabelle über Zeigerpflanzen und die theoretischen Betrachtungen zu Pflanzennährstoffen.
Beim Thema „Dünger aus verschiedenen Ursprüngen“, wird’s dann doch ein wenig unappetitlich, wenn es um Mist aus Exkrementen verschiedener Tiere geht. Aber keine Angst, ansehnliche Fotos von den „Nähsstofflieferanten“ trösten darüber hinweg. Jeder muss für sich selbst entscheiden, inwieweit er diese „Düngemittel“ einsetzt. Auch pflanzliche Rückstände können zu Dünger verarbeitet werden. Was sich hinter dem Begriff „Goldwasser“ verbirgt, habe ich bisher auch noch nicht gewusst.
Im nächsten Kapitel wird’s praktisch: Wie ist es mit der Grund- und Erhaltungsdüngung , wie wichtig ist das regelmäßige Wässern, welche Rolle spielen Gründüngung und das Mulchen und wie sieht es mit der Fruchtfolge aus? Auch Tipps zum Unterglasanbau gibt die Autorin.
Am umfangreichsten ist das Kapitel über Pflanzen, ganz gleich ob Rasen, Bäume und Sträucher, Blühpflanzen, Obst und Gemüse oder Topfpflanzen und Schnittblumen, für alle gibt es Hinweise zum Düngen. Auf jeden Fall werde ich öfter mal in den Dünger-Plan am Ende des Buches schauen, und auch die Hinweise für Schnittblumen werde ich beherzigen.
Ganz ehrlich, für einige Möglichkeiten des Düngens mit den „Nachlässen“ von Tieren kann ich mich nicht begeistern, aber ich finde das Buch mit den vielen Hinweisen zur Verbesserung des Pflanzenwachstums trotzdem sehr unterhaltsam und hilfreich.
Das Buch ist beim Kosmos Verlag erschienen und wurde aus dem Schwedischen übersetzt.
Gisela Tanner