Liebe Gartenenthusiasten,
Gerade jetzt, wenn alles grünt und blüht im Garten, kommen auch immer wieder – von uns gern Unkraut genannte – Pflanzen zum Vorschein. Dass man diese aber nicht einfach entsorgen sollte, lehrt uns das Buch „Unsere eßbaren Wildpflanzen“ von Rudi Beiser. Der Autor beschäftigt sich schon viele Jahre mit Heilkräutern und Wildpflanzen, produzierte Kräuter-Tees in Demeter-Qualität und arbeitet heute als Dozent und Buchautor. Der Kosmos-Verlag hat diesen Ratgeber in handlicher Größe herausgegeben, so dass er auch zum Mitnehmen geeignet ist.
Im allgemeinen Teil beschäftigt sich Rudi Beiser mit der wachsenden Beliebtheit der Wildpflanzen, gibt Tipps zum Sammeln und zur richtigen Verarbeitung.
Porträt von 150 essbaren Wildpflanzen
Anschließend folgt ein umfangreicher Teil mit Pflanzenporträts. Diese sind übersichtlich und leicht verständlich gestaltet, auch dank der Erklärungen vor dem Hauptteil. Fotos, Merkmale, Symbole, botanische Namen und Rezepttipps gehören genauso dazu wie die Hinweise auf ihre giftigen Doppelgänger. Damit wir die Pflanzen auch einordnen können wenn sie nicht blühen, hat sie der Autor nach ihren Blattformen sortiert.
Da gab es doch immer dieses Gewächs, das mich im Garten besonders genervt hat. Jetzt habe ich gelernt, das ist Breitwegerich und man kann junge Blätter und Knospen dünsten. Ja und warum bin ich wohl heute noch kurz bevor mein Mann den Rasen mähen wollte durch den Garten geeilt? Richtig, ich wollte die jungen Blüten der Gänseblümchen retten. Sie sollen einen nussigen Geschmack haben und sich für Salate oder zum Streuen aufs Butterbrot eignen, na, mal sehen.
Ebenso nützlich sollen Vogelmiere und Giersch sein, z.B. Für einen Krafttrunk. Auch über die früheren Opferrituale vor dem Sammeln von Heidelbeeren habe ich etwas gelernt und Schlehen sehen nicht nur jetzt, wenn sie blühen besonders schön aus, sondern man kann auch einen Likör für die Winterzeit daraus bereiten.
Teile des als Franzosenkraut allseits bekannten Gewächses sollen sich gut in einem Salat machen und die gesunde Wirkung von Sanddorn ist ja allgemein bekannt. Erstaunlich ist auch, wozu man die Wurzeln einiger Klettenarten verwenden kann. Fehlen darf natürlich auch der Löwenzahn nicht, der wird ja schon seit einiger Zeit sogar als kultiviertes Gemüse angeboten.
Vorsicht giftig!
Trotz der vielen Möglichkeiten der Verwertung der Wildpflanzen sollte man sie nur verwenden, wenn man sich auskennt. Es gibt auch sehr giftige unter ihnen, z. B. den roten Fingerhut – gern mit Beinwell zu verwechseln – , der sogar bis zum Herzstillstand führen kann, oder die europäische Eibe. Nicht nur zu diesen Pflanzen informiert der Autor im Kapitel Giftpflanzen. Für den Ernstfall gibt’s noch Anschrift und Telefonnummer der Gift- Notrufzentralen im Buch.
Übrigens, für alle, die sich nach dem Lesen des Ratgebers auf den Weg machen wollen um die Pflanzen zusammenzutragen, sollte der Sammelkalender sehr hilfreich sein.
Ich finde das Buch sehr informativ und übersichtlich gestaltet, so dass man auch unterwegs einmal nachschauen kann. Auch wenn ich nach wie vor bemüht bin, in meinem Garten hauptsächlich Kulturpflanzen anzubauen, werde ich doch den Wildkräutern mit mehr Respekt begegnen.
… So, jetzt beschäftige ich mich erst einmal damit ein Kräuterbrot zu backen, doch dazu später mehr!!!
Foto zum Pinnen
Genießt die herrliche Frühlingszeit
Herzlichst
Gisela Tanner