Trockenhelden – eine Buchbesprechung über naturnahes Gärtnern ohne zu gießen

Liebe Gartenenthusiasten,

auch wenn wir in letzter Zeit mit viel Regen bzw. Schnee von der Natur verwöhnt wurden, ist es doch unbestritten, dass die Sommer immer trockener werden und GärtnerInnen und Garten mit dem fehlenden Nass von oben zu kämpfen haben. Darüber kann man nun lange philosophieren oder aber nach Wegen zur Lösung suchen.

Autorin Simone Kern, die für ihre Bücher und Artikel über naturnahes Gärtnern bekannt ist, hat sich jetzt des Themas angenommen. In ihrem Buch „Trockenhelden“ beschäftigt sie sich nicht nur mit der aktuellen Klimasituation im Allgemeinen und in unseren Gärten, sondern gibt Anregungen zur optimalen Beetgestaltung und zur Pflege unter den gegebenen Bedingungen. Das finde ich sehr wichtig, schließlich wollen wir demnächst nicht nur an schottergefüllten Vorgärten vorbeigehen.


Das Gärtnern hat sich geändert

Gewiss, bezüglich der Gartenpflege und -gestaltung denken wir oft noch in gewohnten Mustern, ich gebe aber der Autorin recht, dass sich in den Gärten in den letzten Jahren vieles geändert hat. Blüh- und Pflanzzeiten verschieben sich, bestimmte Stauden wollen einfach nicht mehr wachsen, dafür breitet sich Ungewohntes und Unbekanntes um so mehr aus. Simone Kern plädiert dafür, sich dem Klimawandel auch im eigenen Garten zu stellen und von Naturstandorten zu lernen. Dazu gibt sie einen Einblick in den Klimawandel und in die Bedeutung von Pflanzen für Klima und Tierwelt.

Soll ich in Bezug auf die Bepflanzung nun global oder lokal denken, eine spannende Frage, der sich die Autorin widmet. Die Mischung macht’s, so ihr Fazit. Auf jeden Fall können wir von der Natur in Bezug auf klimarobuste Pflanzen lernen und sollten die Standortbedingungen unserer Gärten beim Gestalten berücksichtigen.


Beetgestaltung für trockene Gärten – es gibt viele Möglichkeiten

Was wäre ein Buch über „Trockenhelden“ ohne praktische Tipps. In einem umfangreichen Kapitel stellt die Autorin ihre Beetideen vor, so etwa Präriebeete für den Spätsommer oder einen mediterranen Garten. Auch bei Kübelpflanzen – für mich ein wichtiges Thema – gibt es bezüglich der aktuellen Klimabedingungen einiges zu beachten. Selbst für Schattenbeete empfiehlt Simone Kern geeignete „Trockenhelden“ genauso wie für die Dachbegrünung. Man kann die Beete ebenso jahreszeitengerecht wie insektenfreundlich gestalten und auch Gemüse lässt sich unter diesem Gesichtspunkt anbauen.

Die Fotos im Buch zeigen, dass Beete, die klimagerecht und pflegeleichte sind, sehr ansprechend aussehen können. Die erfreuliche Nachricht für alle, die mehr Zeit zum Genießen als zur Gartenarbeit aufwenden wollen, weniger Pflege ist manchmal mehr.


Die Vielfalt ist groß

Wer nun glaubt, bei einem Garten mit „Trockenhelden“ auf Vielfalt verzichten zu müssen, der kommt bei den Pflanzenporträts im Buch bestimmt ins Staunen, von leuchtenden Blüten bekannter und unbekannter Pflanzen über Sträucher bis hin zu wogenden Gräsern stellt die Autorin uns geeignete Pflanzen vor. Auf einem Foto habe ich übrigens das gelbblühende echte Leinkraut entdeckt, eine Erinnerung an Felder in Kindertagen, mal sehen, ob ich im Serviceteil des Buches einen Gartenversand finde, der diese Wildpflanze liefert.

Mich hat das Buch angeregt, über meine Garten- und Kübelbepflanzung nachzudenken, und ich kann es nur weiterempfehlen. Schließlich trägt eine klimafreundliche Bepflanzung nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dem Wunsch, weniger im Garten zu arbeiten und mehr zu genießen.

Das Buch ist im Kosmos Verlag erschienen und ich danke für die Bereitstellung.

Herzliche Gartengrüße

Gisela

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