Liebe Gartenenthusiasten,
das war ja eine wirklich gute Idee. Meine Heimatstadt Halle/Saale lud diesmal zum Jahresbeginn anstatt zum Tag der Offenen Tür (der auch immer sehr gut ankam) zu einer Neujahrswanderung ein. Wer nun glaubte, dass sich aus diesem Anlass nur ein kleines versprengtes Grüppchen zusammenfindet, wurde bald eines Besseren belehrt. Weit über tausend Menschen kamen schon im Halleschen Bergzoo zusammen, lauschten dort einer kleinen Ansprache des Oberbürgermeisters und wanderten dann zur Saale, wo es zunächst am neu errichteten Eichendorff-Denkmal eine Singestunde gab, natürlich nicht ohne das Lied „Da steht eine Burg überm Tale …“, vom bekannten Dichter getextet.
Musikalisch motiviert und mit Kuchen, der von einer der Stadtratfraktionen angeboten wurde, gestärkt, fiel das Besteigen der Klausberge, immer der Saale nach, nicht schwer. Zumal sich sich dort immer wieder schöne Ausblicke boten.
Stadtteil Kröllwitz mit Petruskirche
Häuser an und in der ehemaligen Papiermühle
Weiter ging’s zur Katzenbuckelbrücke (Offiziell Forstwerder-Brücke), an der es gleich noch Informationen zur zukünftigen Gestaltung der umliegenden Grünflächen gab.
Am ehemaligen Kaffeegarten Trotha konnte man mal wieder einen Blick auf die Saale werfen und sich bei heißen Getränken aufwärmen. Erstaunlich viele Wanderer machten sich auch auf, die weiteren Stationen zu erkunden.
Übrigens, wer glaubt, das gibt’s nur in Burano, farbige Fassaden, das können wir in Halle auch! (Am Wegesrand entdeckt)
Sehr aufschlussreich fand ich die Wanderung zum Hafen Halle, den ich selbst bisher nur von der anderen Saaleseite aus gesehen habe. Für die eifrigen Wanderer wurde extra ein Tor geöffnet, so dass wir der Weg verkürzen konnten.
Am Hafen befindet sich gleichzeitig das Container Terminal Halle Saale.
Im Hafenbecken ist kürzlich das neue Hausboot des Stadtmarketing Halle vor Anker gegangen, das man demnächst mieten kann.
Fleißige Helfer schenkten dort auch den eifrigen Wanderern Erbsensuppe mit Würstchen aus. So gestärkt und gut informiert fiel der weitere Weg nicht schwer. Es ging Richtung Franzigmark, Naturrefugium und Ökologieschule zugleich.
Auf dem Weg dorthin luden die Bewohner des Gutes Alaune zu einem Zwischenstopp ein.
Die Menschen leben und arbeiten dort in Gemeinschaft und realisieren gleichzeitig Projekte. Der gemeinnützige Verein GutAlaune e.V. setzt seinen Fokus auf Naturschutz und Landschaftspflege, aber auch auf Kunst und Kultur.
Die letzte Station der Wanderung war das Umweltzentrum Franzigmark, ein beeindruckendes Refugium mit wunderbaren Aussichten.
Auch die Tierte lassen es sich hier gut gehen.
Auf der letzten Station gab es nicht nur Glühwein und Sekt – wer so lange durchgehalten hat, musste schließlich belohnt werden – auch Informationen zum BUND-Regionalverband Halle-Saalekreis erhielten die Besucher und ein Gewächshaus mit unterschiedlichen Pflanzen hatte geöffnet.
Ja, und was wäre die Begrüßung des neuen Jahres in der Salzstadt Halle ohne die Halloren, das sind Mitglieder der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle*. In ihren beeindruckenden Uniformen kamen sie zur letzten Station und überreichten dem Oberbürgermeister Soleier und Schlackwurst.
Das war ein schöner Abschluss dieses besonderen Tages und für alle, denen die Strecke von 6,3 km für das tägliche Wanderpensum ausreichend war, stellte die Stadt einen Pendelbus bis zur Endhaltestelle der Straßenbahnen zur Verfügung.
Gerade in heutigen Zeiten, in denen ja gern mal auf die Politiker geschimpft wird, sollte man diese besondere Idee loben. Ich habe jedenfalls nicht nur Neues über meine Heimatstadt erfahren, sondern auch etwas gegen die Trägheit nach üppigen Mahlen zu Weihnachten und zum Jahreswechsel getan.
Schaut euch doch auch mal wieder in eurer näheren Umgebung um und habt ein gutes neus Jahr!
Herzlichst
Gisela
*Als Halloren bezeichnete man in früheren Zeiten die Salinemitarbeiter. In der Stadt Halle/ Saale hat die Salzgewinnung aus Sole eine lange Geschichte. Informationen dazu und Schauvorführungen zum Salz sieden gibt es im Saline- und Hallorenmuseum der Stadt.
Hallo Gisela, bitte weitere Artikel mit Wanderungen rund um Kröllwitz.
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Sehr gerne!
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